Hier reiche ich eine Anfrage an alle Holzpiraten Segler weiter. Schönen Gruß, Malte
Hallo Holzpiraten,
bin fast in einer Böe gekentert. Nur die aufblasbaren Schwimmwesten im Bug hielten das Boot noch über Wasser. Daher meine Frage, welche Auftriebskörper oder Auftriebsschläuche haben sich bei euren Piraten bewährt?
Danke, Stefan Schmitt
Zusatzfrage von Malte: wieviel Liter Volumen habt ihr an Bord? Die Klassenvorschriften verlangen mind. 250 Liter. Ich habe nur 1×80 (Heck) und 2×40 Liter (Bug).
Hallo, ich habe zwar keinen Piraten sondern einen alten Schratz (6 m Holzjolle mit 13 qm), aber dasselbe Kenterproblem. Vorn und hinten waren immer Styroporkörper untergebracht und unter den Seitendecks Luftzylinder. Die sind leider extrem Defektanfällig und zudem teuer. Ich habe mir daher aus einem alten Segel gleichförmige Taschen bzw. Säcke genäht und fülle diese mit losen Styroporkugeln, jeweils zu 10 Liter in zugeknoteten Plastiktüten bis der Sack voll ist. Wichtig ist, dass die Säcke dann gut am Boot vertäut werden, also mit einem dünnen Tampen im 10-cm-Abstand mit dem Balkweger verschnürt. Unten habe ich als Halterungen kleine Metallbügel in die Spanten geschraubt.
Bei Kenterungen sind die Seitentanks viel wichtiger als die unter dem Vor- und Achterdeck, da sie am tiefsten ins Wasser eintauchen und vor allem im Moment des Aufrichtens den Auftrieb bringen. Damit hat man dann deutlich weniger Wasser im Boot. Noch ein Tipp: der Vorschoter legt sich beim Aufrichten unten ins Boot (also im Wasser schwimmend), die 60 Liter muss man dann schon weniger Schöpfen!! Problematisch nur, wenn der beim kentern bislang trocken geblieben ist….:-)
Gruß,
Rainer
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich überhaupt keine Auftriebskörper habe 🙁 … naja … ist ja erst 11 Jahre alt, die FLAME … wird schon noch *ggg*. Was ich allerdings immer in einer meiner Cockpittaschen mitführe, sind zwei kurze Längen Standard – Türdichtung, die ich in den Schwertkastenschlitz einlegen kann, damit im Lenzfall, wenn die Oberkante Schwertkasten unter der Wasserlinie liegt (was sie auch mit Auftriebskörpern ja meistens tut), das gepützte Wasser nicht wieder (oder nicht so schnell) durch den Schwertkastenschlitz wieder eindringen kann.
Liebe Grüße
Mike
PS: Festivaltermin schon blockiert, uuhhh???
Nun ja, ich segle seit den 50er Jahren auch Pirat. Inzwischen 4 Holzpiraten und 1 Kunststoffpiraten. Zur Zeit fahre ich im Holzpiraten an Auftriebskörpern zwei 60 Ltr. und zwei 30 Liter unter den Seitendecks und zwei 35 Ltr. im Vorschiff sowie einen 30 Ltr. und 35 Ltr. im Achterschiff. Kentererfahrung habe ich mit dieser Konstellation von Auftriebskörpern noch nicht. Zwei 60 Ltr. und zwei 30 Ltr. in einem vorherigen Holzpiraten (Beil 863) reichen zum “ Auspützen “ im schwimmendem Zustand ( durch eine Person ), wie meine Erfahrung zeigte, nicht. Gruß „Bommel“ Beil 2772 und 2998
Wir hatten ca. 300l Auftriebskörper an Bord, unter den Seitendecks. Das Boot schwamm dann zwar einigermaßen stabil, aber für das direkte Weitersegeln reichte es nicht. Allerdings konnte das Boot dann von außen ausgeöst werden.
Hallo liebe Holzpiraten,
Die Bauvorschriften (8.3) verlangen für Holzpiraten einen Auftrieb von min. 250 L. Ich habe in meinem Pirat 3 aufblasbare Auftriebskörper von je 55 Liter im Bug und 2 im Heck. Sie sind mit je 2 Gurten fixiert, damit sie nicht verrutschen können.
Erhältlich sind sie für € 26.- pro Stück bei der Firma Daum Wassersport Bochum (http://www.aquanautic.de). Art. Nr. DAU3080 Auftriebskörper 55 Liter PU beschichtetes Nylon zylinderförmig (Durchmesser 30 cm, Länge 80 cm)
> Sie haben sich gut bewährt und sind recht robust.
Da ich mit meinem Pirat noch nie gekentert bin weiß ich nicht, wie hoch das Freibord dank der 5 Auftriebskörper noch wäre und ob man das Boot dann ausösen könnte (käme wohl auch auf den Wellengang an).
Mast und Schotbruch
Rolf
„Shukra“ SUI-534
Hallo zusammen,
zum Thema Auftriebstanks möchte ich einiges besteuern, da es aus meiner Sicht ein Sicherheitstechnischer Punkt ist, der nicht vernachlässigt werden sollte.
Ich segle seit meinen 12. Lebensjahr Pirat und auch aktiv als Regattasegler. Dies angefangen mit einen Holzpiraten. Mit 12 Jahren beherrscht man das Boot nicht wie es mir heute gelingt und somit habe ich eine Menge Erfahrung sammeln müssen im Bezug auf Kenterungen.
Grundsätzlich geht es ohne Auftriebstanks nicht das Boot wieder flott zu bekommen bzw. nur schwer und das auch nur im seichten Wasser. Der Schwertkastendeckel liegt tiefer als die Wasserlinie und somit ist es aussichtslos das Boot leer zu schöpfen. Will man es an Land segeln, geht es durch den Druck des Segels unter. Daher habe ich immer 2 Ballons mit einer einfachen Schnur befestigt mit einen Fassungsvolumen von je 30-40 Liter, einmal vorn und einmal hinten versteht sich. Reichen tut dies nicht, aber es hilft enorm im Gegensatz ohne.
Ich kann mich nicht mehr genauer erinnern wie oft ich alleine mit einen Holzpiraten gekentert bin, ein Dutzend bekomme ich bestimmt voll. Dabei sei bemerkt, auch in meiner Regattazeit auf einen Kunststoffboot ergeht es mir nicht anders und das auch heute noch. Es sind die Grenzen die versucht werden auszutesten, welche manchmal feucht enden.
Aus heutiger Sicht empfehle ich min. im Bug 50-60 Liter und im Heck 40-50 Liter Lufttanks. Befestigt mit einen 3mm Tauwerk einmal straff um den Luftkörper rum und durch einen Decksbalken durchgeführt. So bleiben die Tanks immer auf Position und können nicht rausrutschen.
Ich mache das auch heute noch so bei meiner 1211 und kann auch nur jeden dazu raten die Gefahr der Kenterung ohne Auftriebstanks nicht zu unterschätzen.
Übrigens mit einen Holzpiraten kann man auch schnell segeln, schaut selbst auf der Homepage http://www.pscwiking.de/phpwcms/pdf/2014_Nikolausregatta_Ergebnisse.pdf
Die haben dort sogar einen eigene Holzbootwertung, schicke Bilder sind auch dabei.
Gruß Daniel
(Beil 1211 und 4415)