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Netzfund: Piratenrefit, Leichentuch - Wastl - 16.12.2018 ich bin ja eigentlich kein GFK - Freund, aber hier kam mal das Argument mit der geringen Materialstärke nach Jahren der Schleiferei und das dann das Lamminat die letzte Erhaltungsmöglichkeit wäre... https://www.youtube.com/watch?v=XEqN0x9znVs RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - Wastl - 17.12.2018 Probleme durch "Leichentuch" sieht man hier ganz gut : https://www.youtube.com/watch?v=uUyK9Rv-JvU RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - Malte - 25.12.2018 Moin Wastl, in deinem vorherigen Videolink wird ja der Refit eines Holzpiraten gezeigt. Dieser erhält ein Leichentuch bzw. eine Glasfasermatte verpasst. Ich war seinerzeit zufällig auch dort und habe auch hier berichtet im Blog. Danke für die Links :-) RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - Wastl - 26.12.2018 Moin Malte, alles klar...sowas übersieht man halt leicht bei der Fülle an Material hier. Aber es ging mir auch darum : bei aller Kritik am "Leichentuch" kann es eine letzte Rettungsmasnahme sein wenn das Material ansonsten zu dünn geworden ist. So zumindest das Argument bei dem Refit. Aber deutlich auch das Problem mit Glasfaser schön dargestellt mit den Bildern im zweiten Link.(Gruselig) Unsere Segelfreunde aus Dresden hatten beim Treffen an der Kriebtalsperre auch zumindest einen sehr schönen Piraten mit GFK dabei. Der wird nur noch zu besonderen Anlässen gesegelt und liegt nicht mehr am Steg. Der soll praktisch aus der Halle raus segelklar sein. Sonst noch Gründe für ein "Leichentuch" ? Aber wieder ein toller Beitrag im Blog. Danke RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - MikeD - 02.01.2019 Gründe für ein "Leichentuch" gibt's m. M. nach Null ... aber - wie man aus den diversen Videos und Beiträgen sehen kann - nicht jede Maßnahme muß zu einem Leichentuch führen! Die Aussage [01:56], daß Polyester nicht wasserbeständig ist, möchte ich so nicht stehen lassen ... das ist Blödsinn, da würden sich ja hunderttausende RuderTretMotorSegelboote langsam auflösen ... davon kann ja keine Rede sein. was nicht standgehalten hat, war die Verbundstelle Harz/Holz ... einerseits weil das Harz offensichtlich nicht tief genug in das Holz eingedrungen ist (Ausnahme Pfropfen ... warum wohl?!?), andererseits weil das Eindringen von Feuchtigkeit von der Innenseite nicht verhindert wurde. Wenn ich die Spuren im Leichentuch richtig deute, scheinen ja geradezu Kanäle an den Plankenstößen existiert zu haben, die eindringendes Wasser schön gleichmäßig entlang dern Planken verteilt haben. Eine Grundabdichtung / Verspachtelung darf man sich also nicht ersparen, d.h. die Laminatschicht muß wirklich _voll_flächig anliegen, und auch von der Innenseite darf kein Wasser an die Grenzschicht zwischen Holz und Harz gelangen. Wäre also handwerklich alles so gelaufen wie mit dem Furnier, hätte m.M. auch ein GRP - Überzug bestens gehalten ... und es wäre keine Rede von einem "Leichentuch" ... würde man andererseits beim Furnier schlampen, würde genau das gleiche "Leichentuch" daraus. Auch die Innenbehandlung des furnierten / GRP'ten Rumpfes darf man nicht vergessen ... aber es is ja sowieso immer das gleiche: Wasser auf rohes Holz = Gift ... das bezieht auch Grenzstellen ein wie Nägel/Schrauben/Nieten/Klammern ... bei denen auch die gutmütigste Beschichtung irgendwann mal aufgibt, wenn sich Metalle in der Wärme mehr ausdehnen als das Holz rundherum Mein Fazit: GRP Beschichtung der Rumpf - Außenseite wird immer dann ein Leichentuch, wenn sie schlecht gemacht wird ... man __kann__ das aber auch gut machen ... RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - Wastl - 04.01.2019 Moin, es scheint also Gründe für ein "Leichentuch/Leichenhemd"zu geben : ( Leichentuch/Leichenhemd = wasserdichte Beschichtung mit Kunststoff von außen ) Material zu dünn, zu schlecht, Boot also in schlechtem Zustand und soll trotzdem nicht verschrottet werden. Wie du schon sagst, Mike, ist eine sorgfältige Arbeit dazu sehr wichtig.Das sehe ich genauso. Dazu möchte ich noch was sagen : Ein Leichentuch bedeutet ja eine wasserdichte Kunststoffbeschichtung von außen. Dazu sollte das Boot vorher gut getrocknet und faule /defekte Stellen saniert sein! Was weiter einer guten Haftung dient : starkes Aufrauhen des Untergrundes, damit sich der Kunststoff gut mit dem Holz vernetzen kann. Eventuell Epoxydharz dem Polyester vorziehen wegen der höheren Dichtigkeit gegenüber Wasserdampf und auch wegen der besseren Haftung am Untergrund. Das beschichtete Boot sollte möglichst nicht nass gesegelt werden da nun Feuchtigkeit nur noch in eine Richtung diffundieren kann. ( Anstrich innen offenoporig) Wenn Wasser im Boot ist am besten gleich kümmern... Eine beschichtete Jolle sollte möglichst auch kein Wasserlieger mehr sein. Das Quellen und Schwinden strapaziert sicher die Verbindung zur Beschichtung. Außerdem sollte man mit einem beschichteten Rumpf behutsamer umgehen. Schadstellen die man immer mal beim slippen, trailern, auflanden usw. bekommt können Probleme bringen.. Gruß, Wastl RE: Netzfund: Piratenrefit, Leichentuch - Wastl - 05.01.2019 bitte denkt jetzt nicht ich hätte vor meinen Piraten zu laminieren, aber ich lese gern was so alles untenommen wird an den alten Kähnen. Hier noch etwas seriöses zu dem Thema : http://aw-marine.com/2012/11/gfk-laminat-auf-traditionellen-holzbooten/ Was in diesem Artikel zum Thema Holzfeuchte gesagt wird hat Hand und Fuß. RE: Netzfund: Hanseboot , Piratenrefit - MikeD - 07.01.2019 (04.01.2019, 11:49)Wastl schrieb: Das beschichtete Boot sollte möglichst nicht nass gesegelt werden da nun Feuchtigkeit nur noch in eine Richtung diffundieren kann. ( Anstrich innen offenoporig)richtig ... mit dem Innenanstrich nicht sparen ... und Verfärbungen im Holz rasch nachgehen ... die kritischen Stellen sind die Säcke, die sich aus Planken und Nahtleisten bilden (denn von dort wandert das Wasser weiter zu den Plankenstößen), und die Oberseiten der Kimmstringer, vor allem an der Stelle der größten Breite ... das sieht man ja am Ende des Segeltages, wenn da eine Kante dunkel anläuft ... dafür hab ich jetzt einen schwarzen Permanent Marker in der Werkzeugkiste im Heck und kringel solche Stellen gleich ein, denn wenn das Boot eine Woche unter der prallen Sonne liegt, verschwinden solche Flecken ja wieder. Kanten sollten sowieso __immer__ gebrochen sein (bei mir hat's auch nur ein paar Jahre gedauert bis ich das behirnt habe) (04.01.2019, 11:49)Wastl schrieb: Eine beschichtete Jolle sollte möglichst auch kein Wasserlieger mehr sein. Das Quellen und Schwinden strapaziert sicher die Verbindung zur Beschichtungdas seh ich entspannter ... gerade ein gut versiegelter Rumpf quillt und schwindet nicht mehr, weil keine Feuchtigkeit mehr an's Holz kommt (also von außen) ... also spricht m. M. nach nix dagegen, das Boot im Wasser zu lagern. Was man halt vermeiden sollte ist, daß es durch die Persenning durchregnet (vor allem im Mastbereich) - dafür hab ich auch noch keine gute Lösung gefunden. Und auch Schwertkasten und Schwertbolzen dürfen nicht lecken ... eh klar - oder?!? RE: Netzfund: Piratenrefit, Leichentuch - steffen - 21.02.2020 Mein Pirat ist seit ungefähr 40 Jahren mit GFK beschichtet. Hier kommt meine Langzeiterfahrung: Die ersten 10 Jahre mit Polyester, da hielt das Glasgewebe schlecht an den Planken. Alles wieder runtergeholt, mit Epoxy laminiert, super gehalten. Nach 28 Jahren wegen kleiner Beschädigungen und sich abzeichnenden Falten an den Plankenstößen (es gab noch keine Risse, aber so weit wollte ich es auch nicht kommen lassen) alles grob geschliffen und nochmal eine Lage mit Epoxy drauflaminiert. Habe jetzt 2k Lack auf dem Unterwasserschiff. Mein Boot wohnt an Land und wird spontan in's Wasser geworfen. Dafür ist GFK prima. Ich mache nach dem segeln alles sorgfältig trocken. Immer. Wenn das Boot mit Persenning auf der Wiese steht, wickel ich einen Lappen als Dichtung um den Mast, stecke den auch in die Mastkeep. Bodenbretter lasse ich immer bissel offen. Wenn Wasser kommt, soll es schnell verdunsten. Ich habe innen alles mit reinem, rohen Leinöl gestrichen, auch das Deck von unten. Das ist der wichtigste Punkt. Das Öl. Wo Leinöl ist, kommt kein Wasser hin. Das Holz muss gut geschützt sein. Früher habe ich Firnis (gekochtes, vorbeschleunigtes Leinöl) genommen, davon rate ich ab. Es trocknet zu schnell und dringt nicht tief genug ein. Ich nehme dieses, das hat eine unglaubliche Kriechfähigkeit: https://www.reine-leinoelfarben.de/de/leinoelshop/kaltgepresstes-lein%C3%B6l.html Ich kann es bestens empfehlen, im Schutz des Holzes liegt doch der Schlüssel zum Erhalt der alten Boote. Immer mal nachölen. Und Leinöl nicht mit Lösemitteln verdünnen, das zerstört die Holzinhaltsstoffe. Dieses Öl ist dünn genug, es kommt tiefer ins Holz als man glauben mag. GFK am alten Holzboot muss nicht schlecht sein. Ich nenne es auf keinen Fall Leichentuch. Man muss sich natürlich bissel kümmern. Grüße, Steffen. |