28.02.2021, 19:07
Für alle, die auf ihrem Piraten auch noch wie ich so ein schönes traditionelles Massivholzdeck haben:
Alternativtitel: Holz arbeitet
Vorab mal ein kleines Bild - Erklärung folgt später:
Seitdem ich vor ungefähr 5 Jahren meinen Piraten erwarb, fechte ich einen kleinen Kampf mit meinem Holzdeck aus. Nun sah ich mich zur Kapitulation gezwungen. Aber ich fange mal von vorne an:
Wenn man so ein neues, altes Boot bekommt, ist man ja erstmal motiviert alles schnieke zu machen, und gleich im ersten Sommer haben mich die offenen Fugen zwischen den Deckplanken besonders im Heckbereich schwer gestört. Da das Deck in der folgenden Wintersaison eh abgezogen werden sollte, war es ein klarer Fall. Die Fugen aufgefräst, Mahagonyleisten eingepasst und mit Epoxid eingeklebt, dann hübsch geschliffen und den Lack neu aufgebaut. Sah erstmal ganz nett aus. Dann kam der erste heiße Sommer und - eigentlich hätte man es sich denken können - das Holz der Deckplanken schwand, und die Fugen öffneten sich trotzdem wieder. Nun hielt das Epoxid teilweise ganz gut, was dazu führte, dass sich zum Teil Risse quer über den eingeleimten Span bildeten, und da, wo es besonders gut hielt, entstand stattdessen ein Riss in der Planke. Mit anderen Worten: Die Sache sah eindeutig mieser aus als vorher.
Nachdem ich mich von der ersten Enttäuschung etwas erholt und genügend Energie für einen weiteren Versuch gesammelt hatte, stellte ich folgende Überlegung an:
Statt der Aktion mit den eingesetzten Leisten lieber mal grundlegend rangehen und die beiden mittleren Decksplanken ersetzen (von insgesamt 4 Stück), so dass das Flickwerk entfällt. Und für die Aktion einen Zeitraum wählen, dem eine Spanne mit relativ trockener Witterung und niedriger Luftfeuchte vorausging. Auch die einzusetzenden Planken mussten natürlich vorher über einen längeren Zeitraum in einem Bereich mit niedriger Luftfeuchte gelagert worden sein. Das klappte auch ganz gut und sah aus wie neu. Im Sommer öffneten sich die Nähte unter intensiver Sonneneinstrahlung zwar etwas, aber damit hatte ich mich schon im Vorfeld abgefunden - das muss wohl einfach so sein.
Dann kam nun die Winterzeit im Bootsschuppen mit eher feuchter Atmosphäre (was ja eigentlich nicht schlecht ist), und da kommen wir nun zum Bild am Anfang zurück:
Das schön auf Druck eingepasste Holz ist gequollen und drückt - wo soll es sonst hin - zu den Seiten raus. Man sieht es eben hübsch am Spiegel, wo an den Seiten ein Spalt entstanden ist.
Ich geb´s auf. Ist wahrscheinlich ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Aber ein Sperrholzdeck will ich trotzdem nicht.
Trotzdem würde mich mal interessieren, ob die Bootswerften beim Bau dieser Boote unter geregelten klimatischen Bedingungen in der Werkstatt gearbeitet haben, und was da ein sinnvoller Kompromisswert wäre. Auf jeden Fall muss man wohl einfach mit jahreszeitlichen Veränderungen leben. Dabei ist eine Öffnung der Decksfugen wahrscheinlich noch die bessere Option als ein Auseinanderdrücken der seitlichen Verbände.
Grüße von Moritz
Alternativtitel: Holz arbeitet
Vorab mal ein kleines Bild - Erklärung folgt später:
Seitdem ich vor ungefähr 5 Jahren meinen Piraten erwarb, fechte ich einen kleinen Kampf mit meinem Holzdeck aus. Nun sah ich mich zur Kapitulation gezwungen. Aber ich fange mal von vorne an:
Wenn man so ein neues, altes Boot bekommt, ist man ja erstmal motiviert alles schnieke zu machen, und gleich im ersten Sommer haben mich die offenen Fugen zwischen den Deckplanken besonders im Heckbereich schwer gestört. Da das Deck in der folgenden Wintersaison eh abgezogen werden sollte, war es ein klarer Fall. Die Fugen aufgefräst, Mahagonyleisten eingepasst und mit Epoxid eingeklebt, dann hübsch geschliffen und den Lack neu aufgebaut. Sah erstmal ganz nett aus. Dann kam der erste heiße Sommer und - eigentlich hätte man es sich denken können - das Holz der Deckplanken schwand, und die Fugen öffneten sich trotzdem wieder. Nun hielt das Epoxid teilweise ganz gut, was dazu führte, dass sich zum Teil Risse quer über den eingeleimten Span bildeten, und da, wo es besonders gut hielt, entstand stattdessen ein Riss in der Planke. Mit anderen Worten: Die Sache sah eindeutig mieser aus als vorher.
Nachdem ich mich von der ersten Enttäuschung etwas erholt und genügend Energie für einen weiteren Versuch gesammelt hatte, stellte ich folgende Überlegung an:
Statt der Aktion mit den eingesetzten Leisten lieber mal grundlegend rangehen und die beiden mittleren Decksplanken ersetzen (von insgesamt 4 Stück), so dass das Flickwerk entfällt. Und für die Aktion einen Zeitraum wählen, dem eine Spanne mit relativ trockener Witterung und niedriger Luftfeuchte vorausging. Auch die einzusetzenden Planken mussten natürlich vorher über einen längeren Zeitraum in einem Bereich mit niedriger Luftfeuchte gelagert worden sein. Das klappte auch ganz gut und sah aus wie neu. Im Sommer öffneten sich die Nähte unter intensiver Sonneneinstrahlung zwar etwas, aber damit hatte ich mich schon im Vorfeld abgefunden - das muss wohl einfach so sein.
Dann kam nun die Winterzeit im Bootsschuppen mit eher feuchter Atmosphäre (was ja eigentlich nicht schlecht ist), und da kommen wir nun zum Bild am Anfang zurück:
Das schön auf Druck eingepasste Holz ist gequollen und drückt - wo soll es sonst hin - zu den Seiten raus. Man sieht es eben hübsch am Spiegel, wo an den Seiten ein Spalt entstanden ist.
Ich geb´s auf. Ist wahrscheinlich ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Aber ein Sperrholzdeck will ich trotzdem nicht.
Trotzdem würde mich mal interessieren, ob die Bootswerften beim Bau dieser Boote unter geregelten klimatischen Bedingungen in der Werkstatt gearbeitet haben, und was da ein sinnvoller Kompromisswert wäre. Auf jeden Fall muss man wohl einfach mit jahreszeitlichen Veränderungen leben. Dabei ist eine Öffnung der Decksfugen wahrscheinlich noch die bessere Option als ein Auseinanderdrücken der seitlichen Verbände.
Grüße von Moritz