Baubericht – Holzpirat RC-Modell

Hier möchte ich den tollen Baubericht von Peter Luhmann vorstellen, der inspiriert durch diese Website angefangen hat ein Holzpirat RC-Modell im Maßstab 1:6 zu bauen. Ich sah, wie er in Modellbau Foren den Austausch mit Gleichgesinnten suchte und fragte ihn, ob ich seinen Baubericht hier veröffentlichen dürfte. Mit freundlicher Genehmigung, freue ich mich nun diesen zeigen zu dürfen.

Vielen Dank und viel Spaß beim Lesen!
Malte.

Liebe Modellbauer,

ich habe beim Stöbern im Netz unter http://www.holzpiraten.org sehr detaillierte Baupläne für die Segeljolle Pirat gefunden. Da ich früher selbst auch diese Jolle gesegelt habe, war ich sofort Feuer und Flamme so eine Jolle als RC-Modell zu bauen.

Also habe ich mich daran gesetzt die Spanten im Maßstab 1:6 zu zeichnen. Dank Corel Draw kein großes Problem. Ich habe die pdf-Datei in Corel importiert und dann die Spanten nachgezeichnet und anschließend in der Größe dem gewünschten Maßstab angepasst. Nachdem ich alle Spanten gezeichnet hatte, habe ich sie ein erstes Mal ausgedruckt und übereinander gelegt um zu schauen, ob alle Spanten auf den ersten Blick passen. Bis auf einen Spant passten alle zueinander.

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Für mich ist es eine große Herausforderung aus einem gezeichneten Plan (wie man ihn bei den Holzpiraten findet) einen Bauplan für ein Modell zu erstellen. Das macht mir viel Spaß. Beim ersten Mal habe ich viele Fehler gemacht, aber ich denke jetzt bin ich schon ganz fit beim Zeichnen eines „neuen“ Planes. Seitenansicht, Draufsicht und die einzelnen Spanten scheinen zu passen. Jetzt kommt noch ein wenig Arbeit beim Anpassen der Originalmaße an die Modellmaße, z.B. müssen die Leisten für die Stringer handelsüblichen Leisten angepasst werden. Die Spanten werden aus 4-mm-Sperrholz erstellt.

Die Holzarbeiten schrecken mich nicht, doch es ist mein erster Segler, den ich baue. Daher habe ich noch Fragen zum Einkauf von Segel und Beschlagteilen. Wer kennt einen guten Händler, bei ich auch ein Segel nähen lassen kann oder hat jemand ein Schnittmuster für ein entsprechendes Segel. Einen „flachen“ Stoff kann ich zuschneiden, doch das Segel soll wie im Original einen „Bauch“ bekommen, damit es unter Windeinfluss sich schön wölbt.

Ich habe die Spanten gesägt und aufgestellt. Zwei Spanten musste ich allerdings neu zeichnen, da sie einfach nicht zu den restlichen passen wollten. Ich weiß nicht, was ich da falsch gezeichnet habe.

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Danach habe ich den Innenkiel angepasst und eingeleimt, sodass erst Stabilität in der Gerippe kam. So kam auch der Steven in die richtige Position und ich konnte die vier Stringer anpassen und einleimen.

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In der Zwischenzeit habe ich das Schwert und den Schwertkasten gebaut. Wie im Originalboot lässt sich das Schwert nach oben herausnehmen. Zum RC-Segeln werde ich auch einen festen Kiel mit Ballast benutzen.

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Ich habe einen Freund beauftragt mir die Ballastbombe für den Kiel aus Holz zu drechseln. Die werde ich dann in eine Gipsform drücken und dann mit Blei ausgießen.

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Das Spantengerippe ist mittlerweile getrocknet, sodass ich den Schwertkasten einbauen kann.

Ich habe es heute tatsächlich geschafft, den Schwertkasten incl. der Verstrebungen einzubauen. Jetzt ist das Spantengerippe geschliffen und damit bereit die Planken aufzunehmen. Ich werde wie schon bei meinem letzten Mahagoniboot dazu wieder FSH-0,6-mm nehmen und das beidseitig mit 0,6mm Mahagoni furnieren. Die Spanten werde ich natur belassen. Dann bekomme ich einen schönen Kontrast zwischen dem hellen Sperrholz der Spanten und den dunklen Mahagoniplanken.

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Während der Leim trocknet, habe ich den Kiel aus 3mm-Alu geformt und verschliffen. Auf dem Foto ist bislang nur die Gießform der Bombe zu sehen, damit man sich ein Bild vom endgültigen Aussehen machen kann.

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Jetzt muss das FSH beidseitig mit Mahagoni furniert werden. Dazu schneide ich zunächst das FSH und Furnier grob zurecht. Das FSH bestreiche ich mit verdünntem wasserfesten Ponal und lege es auf eine Lage Furnier. Dann wird die andere Andere Seite entsprechend eingeleimt und das Furnier aufgelegt. Nun kommt das furnierte Sperrholz zwischen zwei Multiplexplatte und wird kräftig gepresst. Damit das Furnier nicht mit den Multiplesplatten verkleben kann, werden auf beiden Seiten Zeitungsseiten dazwischen gelegt. Die lassen sich auch wenn Leim durchschlägt leicht entfernen, indem man sie nass macht.

Während der Wartezeit mache ich mich an das Ruder. Es soll wie im Original ein Klappruder werden. Das Ruderblatt wird aus 1,5-mm-Alu ausgesägt. Es entspricht genau den Maßen aus dem Bauplan. Der Ruderkopf wird aus drei Schichten Sperrholz (3-2-3 mm) verleimt.

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Außerdem habe ich mich an eine Gabelpinne gemacht. Dazu habe ich einen Form gesägt und sechs Lage 1mm-FSH formverleimt.

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Morgen sollte ich sehen können, ob meine Gabelpinne die richtige Form hat.
Heute habe ich zuerst die Gabelpinne aus der Form genommen. Die beiden „Zinken“ sind in Form geblieben, sodass ich an die Feinarbeit gehen konnte. Hier ist das Resultat:

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Die furnierten Planken sind trocken und werden als nächstes aufs Gerippe geleimt. Die Trocknungszeit will ich nutzen um die Beschläge für das Ruder herzustellen.

Dann habe ich die ersten Planken an die Spanten geklebt und habe die Trocknungszeit genutzt um die Ruderaufhängung zu bauen und das Klappruder zu vervollständigen.

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Die Bänder, die am Ruderschaft sitzen, habe ich aus Messingband und U-Profilen hergestellt und verlötet. Die Bohrlöcher habe ich aufgetrennt, damit man das Ruder später auf die Stange schieben kann.

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Die Stange selbst habe ich oben im Winkel verjüngt, sodass man das Ruder auf die Stange schieben kann.

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Nun musste die Stange oben und unten mit Halteblechen versehen werden, sie später an den Spiegel geschraubt werden.

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So sieht die fertige Ruderstange aus.

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Jetzt mussten die Bänder noch an den Ruderschaft gesetzt werden und alles zusammengesetzt werden. So sieht das fertige Ruder aus. Es fehlt noch der Ruderkopf, der die Gabelpinne aufnimmt und das Ruderfall.

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Jetzt habe ich alles zusammengesetzt. Nachdem ich die Bänder montiert hatte, habe ich die Bohrung für das Ruderblatt gesetzt, eine Messingstange eingesetzt und verlötet. Der Ruderkopf besteht aus Messingblech und nimmt die Gabelpinne auf.

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Der „Staub“, der scheinbar auf dem Ruder liegt, verschwindet noch, wenn ich die endgültigen Lackschichten aufgebracht habe.

Das Ruder muss ja noch einen Hebel bekommen, der vom Servo angesteuert wird. Diesen habe ich aus einem Reststück eines L-Winkels hergestellt, wobei ich an der Schmalseite einen Schenkel 90° umgeklappt habe und mit dem Rest verlötet habe. Durch diese Lasche habe ich den Hebel an den Ruderschaft geschraubt.

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Als nächstes will ich mich an das Gießen der Kielbombe machen.

Die Gipsform ist hergestellt. In einem alten Edelstahltopf habe ich meine Bleireste erhitzt und die Verunreinigungen abgeschöpft. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich die Form nicht erhitzt habe. Das hat aber keinen so großen Unterschied gemacht wie man an der fertigen Bombe sieht.
Trotzdem musste ich die Bombe drei Mal gießen bis ich das richtige Gewicht hatte. Ich hätte es mir leichter machen können, da es im Netz entsprechende Programme gibt die einem genau die Maße und das Gewicht berechnen. Guckst du hier: http://www.onemetre.net/design/bulbcalc/bulbcalc.htm
Den Link habe ich aber erst gefunden als meine Bombe schon fertig war.

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Nach dem Spachteln und Lackieren sieht die Bombe dann so aus:

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Die erste Bodenplanke ist montiert und ich stecke den fertigen Kiel mal probeweise in den Schwertkasten. Ich habe so passgenau gearbeitet, dass der Kiel nur in den Schlitz passt, wenn ich ihn mit Fett einreibe. Damit flutscht er hinein.

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Die zweite Bondenplanke ist montiert und mit vielen Metern Klebeband fixiert in der Hoffnung, dass dadurch genug Druck ausgeübt wird, sodass die Planke gut sitzt.

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Es hat alles einigermaßen geklappt. Die Jolle ist aus der Helling und geschliffen. Das Ergebnis sieht ganz ansprechend aus. Jetzt wird der Rumpf mit G4 behandelt und lackiert. Vorher wird noch die Technik eingebaut. Segelwinde und Servo sind eingetroffen, so dass der Einbau beginnen kann. Ich werde alles im Heck des Bootes unterbringen. Eine Klappe sichert dann den Zugang zur Technik.

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Zurück aus dem Urlaub habe ich mich sogleich an meinen Piraten gemacht. Ich warte zwar noch auf die Beschlagteile, aber im Urlaub habe ich mir Gedanken gemacht wie ich denn einen Verklicker bauen könnte. Auch auf Wanderungen habe ich im Sand gezeichnet bis dann die Idee stand.

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Die beiden Röhrchen sind Abschnitte eines 3-mm-Rohres. Das obere Röhrchen habe ich mit einem sehr kurzen Stück Messingstange (2mm) verschlossen. Dann habe ich seitlich 1,5-mm-Bohrungen gesetzt, in die ich dann die Drähte rechts und links gesteckt habe und anschließend wieder verlötet. Dabei war darauf zu achten, dass die Drahtenden nicht in das Innere des Röhrchens hineinreicht, denn hier muss schließlich der Stahldraht sich frei drehen können. Damit die Röhrchen sich beim Löten nicht verschieben, habe ich in ein Restholzbrettchen eine keilförmige Nut gefräst, in der ich die Röhrchen fixiert habe. Die zu verlötenden Drähte steckte einerseits in den Röhrchen und lagen auf dem Brettchen auf. Durch Zugabe von Lötwasser war das Löten nun ein Kinderspiel. Die Lötstellen müssen nun noch versäubert werden und dann ist mein Verklicker fertig. Der Bau hat ungefähr eine Stunde gedauert.

Hier ein paar Detailbilder:

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Während der schönen Tage, wir hatten die letzten beiden Wochen Sonne pur, habe ich meinen Piraten nach draußen geholt und ihn innen und außen mit mehreren Schichten G4 grundiert. Ich denke, dass das Holz jetzt schön durchgetränkt ist.

pluh99-Modell-Rumpf_außen_G4_02

Beim Streichen habe ich mir Gedanken um das Technikboard gemacht, das in den Stauraum im Heck untergebracht werden soll. Eine praktische Anordnung war schnell gefunden.

pluh99-Modell-Technikbrett01

Doch als ich es in das Boot eingebaut hatte und auch die Steuerung mal provisorisch verbunden hatte, passte diese nicht am Akku vorbei. Also musste ich den Akku links neben die Segelwinde setzen. Davon gibt es irgendwie kein Bild. Mit dieser Anordnung funktioniert alles.

Die Segelansteuerung sollte mit einem umlaufenden Seil realisiert werden. Dazu habe ich an der Trennwand zum vorderen Stauraum zwei Umlenkrollen montiert, um die das Steuerungsseil geführt wird.

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Den vorderen Stauraum habe ich mit Styrodur gefüllt, damit mein Bötchen, sollte es mal kentern, nicht absäuft.

pluh99-Modell-Bug_mit_Auftrieb01

Jetzt habe ich mich an den Fußboden gemacht. Dazu habe ich nach Fotos von Holzpiraten gesucht und gefunden. Nach den Vorlagen habe ich die Fußbodenbrettchen zugeschnitten. Die dunklen Teile bestehen aus 2-mm-Mahagoni-Leisten, die hellen Brettchen sind aus 2-mm Eiche hergestellt. Auf dem Foto habe ich die Brettchen zunächst provisorisch in die Plicht gelegt. Die Mahagonibrettchen werden fest verleimt und genagelt, ebenso das Remmbrett. Die Eichenbrettchen werden herausnehmbar sein. Damit sie nicht verloren gehen, werden sie verdeckt mit Neodymmagneten gehalten.
Die Eichen- sowie die Mahagonibrettchen habe ich aus zwei dicken Bohlen gesägt, die noch in der Garage rumstanden.

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Schließlich habe ich mir noch Gedanken gemacht wie ich mein Ruder ansteuern kann. Dass das über ein Gestänge erfolgen soll, war mir schnell klar. Meine erste Idee war, das Ruder über einen Seilzug anzusteuern. Dazu habe ich im Spiegel einen passenden Schlitz gesägt. Aber wie verhindere ich, dass dort Wasser eindringt, wenn das Boot stark kränkt. Die Idee kam mir mal wieder in der Nacht: ein kleines Stück Fahrradschlauch mit einem Schlitz habe ich von Innen gegen den Schlitz im Spiegel geklebt. Das Gestänge schiebt sich durch den Gummischlitz und entsteht nur eine kleine Öffnung, durch die, wenn überhaupt, nur wenig Wasser eindringen kann.

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Als nächstes werde ich das Deck aufleimen…

Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder an meinen Piraten gemacht. Nachdem die Technik eingebaut ist und auch funktioniert, habe ich mich an die Beschläge gemacht, die es nicht zu kaufen gibt.

Ich habe mich in den letzten Tagen an die Herstellung der Beschläge gemacht, die es für mein Boot nicht zu kaufen gibt. Ich benöigte einen Kopfbeschlag für den Mast, den Wantenbeschlag und den Lümmelbeschlag. Nachdem ich einige schlaflose Nächte hatte wie ich denn nun die Teile bauen könnte, sind sie fertig und ich bin ganz zufrieden. Meine Kenntnisse in der Metallverarbeitung wachsen mit jedem Teil.

Ich habe mit dem Lümmelbeschlag angefangen. Dazu habe ich zunächst aus einem Messingprofil (4x2mm) ein U gebogen. An den beiden kurzen Schenkeln habe ich jeweils ein 3-mm-Loch gebohrt, die später eine Messingstange aufnehmen, die den beweglichen Teil mit dem Mastteil verbindet. An ein passendes Messingrohr (4mm) habe ich in einem Abstand von 1,5 mm zwei „dreieckige“ Messingbleche gelötet, zwischen die dann die Baumhalterung beweglich angebracht ist.

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Hier die Einzelteile

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Die Teile sind verlötet und gebohrt.

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Provisorisch zusammen gesteckt – es passt!

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Der Beschlag ist gespritzt und am Mast befestigt.

Nun zum Wantenbeschlag. Dazu habe ich mir zunächst eine Form aus dickem Papier gebastelt, die ich am fertigen Mast anpassen konnte. Als diese Vorlage meinen Wünschen entsprach, habe ich das Teil aus zwei 0,8mm Messingblechen nachgebaut. Für die Befestigung der Wanten habe ich backbord- und steuerbordseitig ein Messingprofil passend gefeilt und gebohrt. Das Messingblech habe ich um den Mast gebogen und anschließend die Bohrungen vorgenommen. Damit die Vorstag und das Fockfall dort befestigt werden können, habe die beiden Blech vorne einen Abstand von 1,5mm. Zwei Messingdrähte können den Schäkel des Vorstags aufnehmen bzw. das Fockfall nach unten umlenken. Auf den EInbau einer Umlenkrolle habe ich verzichtet.

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Die Einzelteile, teilweise gelötet.

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Der Beschlag am Mast, er muss noch nachgearbeitet werden.

Der Kopfbeschlag, der auch meinen Verklicker (siehe weiter oben) aufnehmen soll, besteht aus einem 0,8mm Blechstreifen und einem ovalen Blechdeckel. Den blechtreifen habe ich um den Mast gewickelt und der Stoßkante verlötet. Darauf habe ich dann unter Zuhilfenahme von Lötwasser den Deckel aufgelötet und verschliffen. Seitlich habe ich ein 3-mm-Messingrohr angelötet, das den Verklicker aufnimmt. In dem Röhrchen ist ein 1,5-mm-Stahldraht eingelötet, auf dem sich der Verklicker dreht.

Hier war ich bei meiner Fotodokumentation etwas nachlässig; es gibt nur Fotos vom fertigen Teil.

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Der fertig verlötete Beschlag; auch hier ist noch Nacharbeit erforderlich.

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Der Beschlag am Mast.

Damit das Großfall auch bewegt werden kann habe ich am Mastkopf noch eine Umlenkrolle eingebaut.

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Zurzeit liegt der Pirat in meiner Lackiererei und bekommt seine letzten Anstriche mit Bootslack.

Ich habe jetzt schon lange nichts mehr an meinem Piraten gemacht. Das Boot ist fertig lackiert, die Technik eingebaut – es fehlt nur noch das Rigg. Der Mast samt Großbaum ist fertig.

Meine letzte Arbeit ist das Notpaddel gewesen.

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Der Rohbau und die Vorlage

Aus neun verleimten Mahagoni- und Eschenleisten ist dann mit viel Schleifen nach einer Stunde das fertige Notpaddel entstanden.

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Danach beginnen für mich die Schwierigkeiten: Ich muss ein Segel schneidern. Wer kann mir Tipps geben, wie ich am besten vorgehen soll. Ich wollte den Stoff mit doppelseitigem Klebeband verbinden. Was nehmt ihr als Keder? Einfach eine 3mm-Kordel oder etwas Spezielles? Die Fock wollte ich auch mit einem Baum herstellen. So habe ich es bei anderen Seglern gesehen. Ich wäre für viele Tipps sehr dankbar.

Als nächsten Schritt habe ich noch den fehlenden Baumniederholer montiert. Das Teil habe ich als Fertigteil gekauft.

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Außerdem habe ich die Rollen für Fock- und Großschot montiert. Die Rolle für die Großschot sitzt auf dem Schwertkasten.

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pluh99-Modell-Großschot_Rolle_klein

Dann habe ich noch das Seil für die Segelwinde angebracht und schon zwei Schäkel angeknotet, an denen dann die Groß- und Fockschot angeschäkelt werden. Leider hat sich dabei herausgestellt, dass die Schnur zu viel dehnt. Und die Dyneema-Schnur, die noch in der Werkstatt liegt, ist zu dick. Da muss ich wohl oder übel dünne Dyneema kaufen.

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Hier habe ich die Halterung für das Paddel auf der Steuerbordseite unter dem Deck angebracht. So ist das Paddel immer griffbereit und kann doch nicht verloren gehen, da es in der Halterung festklemmt.

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Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Segel und dann kann’s losgehen. Ohne Segel sieht mein kleiner Pirat jetzt so aus.

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Fortsetzung folgt demnächst … dann mit Segel.

Quellen: (rc-sealords, schiffsmodell, klassik-modellyacht)

4 Gedanken zu „Baubericht – Holzpirat RC-Modell

  1. Hallo Peter – prima sehr schön !
    Bin ein Segler,der viel gebaut und repariert hat. Jetzt habe ich lust Segel Modelle zu bauen. Da für brauche gute Literatur – ich bitte um gute Vorschläge, um etwas schneller rein zu kommen in diese Kunst. Mit besten Dank in voraus ! Grüße Rolf Hallberg

  2. Hallo.Könnte ich die Spantenzeichnung etc.bei Dir kaufen?Beste Grüße aus Norderstedt/Hamburg

  3. Lieber Peter,
    Gratulation zu deinem Modell-Pirat! Eine tolle Handwerksarbeit und sehr gut dokumentiert. Sicher gibt es begeisterte Bastler, die von deiner Anleitung inspiriert werden und sich auch ein Modell bauen. Ich habe ja auch ein Pirat gebaut allergings im Massstab 1:1 (siehe „Neubau“) und deine Bilder haben mich wieder an die Bauzeit erinnert. Wenn man keinen Grössenvergleich hat, denkt man dein Boot sei ein „grosser“ Pirat.
    Ich freue mich schon jetzt dein Pirat unter Segel zu sehen.
    Mast und Schotbruch und viel Freude mit deinem wunderschönen Baby-Pirat!
    Rolf Bertschinger

  4. Hallo Peter,

    nett Deinen Baubericht auch bei dem Original zu finden.
    Hast Du inzwischen die Segel fertig?
    Wir könnten uns mal wieder treffen und ein paar Schläge gemeinsam segeln.

    Gruß
    Peter

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