Matthias hat Elise (Marina) fertig restauriert

Ich habe seine Restaurierungsseite hier bei mir mit neuen Fotos und seinen Text ergänzt (unteres Drittel der Seite).

Echt toll wie dieser Pirat nun aussieht, wieviel Mühe am Ende mit einem so schönen Boot belohnt wird 🙂  Schaut euch auch das Video an.

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Zum Glück hatte ich beim diesjährigen Holzpiratenfestival 2015 die Gelegenheit Matthias und sein Boot persönlich kennen zu lernen. Das ist echt phantastisch, wenn aus einem anfänglichen Emailkontakt, eine Restaurierungsseite hier wird und schließlich sogar eine sehr nette Begegnung unter Seglern. Ich hoffe Matthias kommt wieder zum Holzpiratenfestival.

So, nun schaut euch das mal auf dieser Seite (unteres Drittel) genauer an.

Ein Holz-Opti zur Abwechslung

Tolle Geschichte: Mike Dauda hat vor Jahren sich einen Holzpiraten aus Sperrholz gebaut und nimmt regelmäßig teil am Holzpiratenfestival. Nun baut er für seinen Nachwuchs einen Opti aus Holz. Hier sein Kurzbericht:

Planung
Wochen … viele Wochen … das Boot mindestens 25 Mal im Kopf zusammengebaut

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Platten fräsen und in die Werkstatt bringen
von der Morbidelli Fräse in die Werkstatt unter dem Dach (Randnotitz: Teile der FLAME wurden vor 12 Jahren ebenda von der Vorgängerin dieses 5-Achsen-super-duper-Wunderdings gefräst)
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Die Form
kontrollieren aller Masse und notieren … Überraahhh-schung … alles passt nach Plan zusammen … Ausrichten mit dem Laser … gibt bei abgedrehtem Licht spektakuläre light show auf der rauen Oberfläche der Platten … leider unfotografierbar mit Handy und IXUS 500 🙁
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Kleiner Mann baut kleines Boot
Ausschneiden der Brücken, um die Teile aus ihrer Matrix zu lösen … das mühsame und genaue Abhobeln/Feilen/Schleifen der Nasen darf dann der alte Bootsbauer machen.
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Erster Trockentest
schaut aus als ob alle Teile irgendwie ihren Platz finden … es ist bereits erkennbar, daß wir hier keinen Kasten bauen … aber ’s liegt noch einiges vor uns

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Fortsetzung folgt … 🙂  [update 14.3.2016: siehe hier]

Stabdeck – ein seltener Anblick

Ein Stabdeck auf einem Holzpiraten ist schon eine absolute Ausnahme. Thomas Kruschwitz hat sich vor vielen Jahren eins gebaut und mir mal Bilder von seiner Jolle geschickt. Er hat auch zahlreiche schöne Bronzebeschläge an Bord, die den ein oder anderen sicherlich auch interessieren.

Schicker Anblick:
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Hier seine Geschichte zum Stabdeck:

Das Stabdeck… na ja das ist so eine Geschichte…

Das alte Plattendeck hatte Risse die hat einer der Voreigner versucht mit Harz abzudichten.

Ging natürlich nicht und so sind die Risse immer grösser geworden.

Ich hab dann auf das alte Deck eine Glasmatte rüber gezogen, bis unter die Scheuerleiste (ist jetzt super steif dadurch)  und auf die Glasmatte das Stabdeck verlegt. Die „Königsplanke“ mit der Fischung und die Leibhölzer sind aus Eiche die Planken aus 5X30mm Kiefer.  Damit evtl. eindringende Feuchtigkeit auch wieder raus kann hab ich die Glasmatte etwas perforiert und die Unterseite vom alten Plattendeck unlackiert und geölt gelassen. Klingt alles raffiniert, ob es wirklich hilft weiß ich nicht, bisher hat das Deck seit 18 Jahren keine Probleme gemacht.

Weitere Bilder mit zahlreichen Bronzebeschlägen:

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Stabdeck-Kruschwitz-Holzpirat-IMG_0428 Stabdeck-Kruschwitz-Holzpirat-IMG_0429  Stabdeck-Kruschwitz-Holzpirat-IMG_0431 Stabdeck-Kruschwitz-Holzpirat-IMG_0437

Holzpirat zu verschenken

Hallo, wer hilft Magareta aus Schweden? Sie hat seit 56 Jahren diesen Holzpiraten und möchte ihn nun in gute Hände weitergeben.

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Sie hat den Piraten wieder etwas hergerichtet, um zu segeln. Nun möchte sie den Piraten aber altersbedingt in gute Hände weitergeben bzw. verschenken. Um Verkäufe oder Schenkungen kümmere mich meist nicht (aus diesem Grund), mache aber für Magareta eine Ausnahme. Hier also die Mails aus Schweden, bitte lest selbst und schaut euch unten die Bilder an:

Hallo!

Ich heisse Margareta Kerker und wohne in Älmhult (IKEA) in Südschweden. Ich habe einen Holzpiraten, der 1954 in Limhamn/Malmö gebaut ist. Seit 1956 gehört er mir und ich habe lange viel damit im Möckelnsee gesegelt. Dann ist er nicht so viel gebraucht und die letzten 3 Jahre habe ich selbst versucht ihn selbst viel damit gearbeitet und war letzten Sommer beim schwachen Wind sogar ein Paar Mal damit gesegelt. Ich habe alle Farbe abgeschliffen, gedichtet und neues Deck darauf getan. Das Deck ist mir nicht gelungen, denn die Qalitåt der Platten war nicht gut. Das Boot war dicht, nicht schön aber ich konnte es brauchen. Dann kam ein Sturm und die Dichtung am Schwert hat nicht gehalten. Es steht zeit Anfang August wieder am Land und ich habe jetzt gesehen, dass ein Rad vom Bootswagen ein Bord eingedrückt hat.  An und für sich möchte ich das Boot jemandem verschenken, der gerne Holzboote hat. Der Pirat ist in Schweden nie eine grosse Klasse gewesen. Mein Boot hat Nr S 11. Rote und „weisse“ Baumwollsegel von Elfström. Der Mast hat neue Wanten, Stag und Fallen. Das Boot ist für mich zu schwer. Wenn ich niemanden finde, der es haben möchte werde ich es ans Land stellen und die Enkelkinder können dann damit spielen! Wenn ich aber jemanden finde, der das Boot haben möchte würde ich mich aber freuen. Vielleicht können Sie mir helfen.

 

Mit freundlichen Grüssen

Margareta Kerker
Hökhult  Ekenäs
S-343 93  Älmhult  (siehe hier auf Google Maps)


(Mail 2)

Guten Morgen!

Vielen Dank für die schnelle Antwort. [..] Ich möchte das Boot verschenken—-nicht verkaufen! Ich möchte es jemandem schenken, der alte Holzboote gerne hat. Es ist mir nicht leicht davon zu trennen aber ich finde es Schade, dass es nur hier noch mehr kaputt geht. Ich habe keine Eile und keine grosse Erwartungen das es irgendwie klappen sollte und ich möchte nicht, dass Sie zu viel Arbeit damit haben. Aber schön wäre es, wenn das boot jemandem wieder Freude machen könnte!
Ich habe noch ein “ halbes Deck“ aus Holz, das man über hinter dem Mast reinlegen kann aber ich habe es nie benutzt und es steht noch wo es vor fast 60 Jahren hingestellt wurde.

 

Freundliche Grüsse

Margareta Kerker


(Mail 3)
Hej!
Jetzt habe ich einige Bilder zusammengestellt. Es zeigt ein „Loch“ ganz oben bei der Abstosskante wo das Holz nicht so gut ist. Ich habe etwas ausgeschrappt und chemisches Holz reingetan. Vielleicht ist unten bei der Scgwertkasten auch etwas nicht so gut aber ich habe es erst gemerkt als wir das Boot aufs Land geholt hat. Der Schaden vom Wagen ist nicht so einfach zu fotografieren aber ich kann das so beschreiben, als ob das Bord eine Wölbung nach innen macht. Nicht durch das Brett. Das Deck vorne und hinten habe ich von einem Bootsbauer bekommet, an den Seiten schlechtes gekauft. Es war mein erstes Projekt als ich in Rente ging nochmal mit dem Boot zu segeln und das habe ich geschafft auch wenn es nicht so ist als ob eine Werft es getaan hätte! Es hat Spass gemacht, ich habe viel gelernt und 2 Sommer lang viel Wasser ausgeschöpft!
Hälsningar Margareta

Wer hilft Margareta? Wer ist bereit sich des Holzpiraten anzunehmen und bis nach Schweden hoch zu fahren? Gerne würde ich hier auf holzpirat.org die Geschichte weiter erzählen … mit dir vielleicht?

Meldet dich bei Magareta unter: margareta@kerker.se

Hier einige Bilder in zeitlich unterschiedlicher Folge. Bilder vor dem Refit zeigen gut die Substanz des Bootes. Die Bilder ganz oben den aktuellen Zustand (leider nur aus der Ferne)

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Die nicht optimale Lagerung (Punktbelastung) hat leider schon ihre Spuren hinterlassen, aber das sollte reparierbar sein

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Na, wer hat Interesse? Wer gibt dem Holzpiraten ein zweites Leben?

Holzpirat – seit 1955 in einer Familie

Heute möchte ich eine schöne Geschichte hier vorstellen: von einem Holzpiraten, welcher fast aus erster Hand seit 60 Jahren von einer Familie schon über drei Generationen gesegelt wird!

Helmut Stille ist jetzt 87 Jahre alt und segelt noch jede Woche – wenn es das Wetter zuläßt. Meist Mittwochs und am Wochenende. Helmut hat dabei feste Rituale: vor dem Segeln fährt er beim Bäcker vorbei und kauft sich ein Stückchen Kuchen. Dieser wird in der Messe vom Verein zusammen mit einer Kaffeetasse bereitgestellt und dann wird „HANSEAT“ (Pirat G 136) klar gemacht.

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Der Pirat ist von A&R und weist die Meßbriefnummer G 136 mit dem Baujahr 1949 und der Baunummer 4363 auf. Hinweis: mehr Details zu A&R Holzpiraten (Baunummernbuch) auf dieser Seite zur Werft.

Wenn einer mitfahren will, steigt er bei Helmut ein, sonst fährt Helmut alleine raus. Auf diese Weise haben nicht nur seine Kinder (Heike + Carsten) und sein Enkel Lukas, sondern mindestens zwei Generationen von Jugendlichen aus dem Verein, dem Segel Club Steinhuder Meer bei Helmut nebenbei segeln gelernt. In letzter Zeit ist auch sein jüngerer Bruder (82 Jahre) öfters wieder mit an Bord.

Hier Helmut und sein Sohn Carsten:DSC_8762-HolzpiratG136-ersteHand-640px

Helmut hat den Pirat ca. 1955 von seinem ersten Gehalt für DM 1.800,- von „dem Müller der Mühle in Wunstorf“ gekauft (also gebraucht, 6 Jahre alt). Sein Monatsverdienst betrug damals DM 250,-. Die Mühle gibt es wohl schon lange nicht mehr, „den Müller“ auch nicht, aber den Piraten noch!

Sein Sohn Carsten Stille schrieb mir:

Im Jahr 1980 habe ich im zarten Alter von 16 Jahren bereits meine ersten 3 Ranglistenregatten im Pirat G136 absolviert, um eine Qualifizierung für die DM zu erwerben. Im Jahr darauf wollte ich dann mit meiner Schwester Heike in unserem gemeinsamen in der Winterpause erworbenen Pirat G3164 „Waldschrat“, ein Kunststoffpirat mit Holzdeck von Hein, an der Deutschen Meisterschaft auf dem Ratzeburger See teilnehmen. Doch ich war nicht immer so Piratensüchtig…

Im Jahr 1966 im zarten Alter von gut 2 Jahren wollte ich diesen wunderschönen Holzpiraten nicht betreten. Ich wehrt mich mit Händen und Füßen, wie Fotos belegen. Offensichtlich war ich mitten im Trotzalter angekommen. Nun benutzte mein Vater Helmut eine List:

Er brachte das Lenkrad eines Tretautos am Schwertkasten an. Da hatte er mich! Ich wollte von dem Tag an immer als Steuermann mit an Bord sein… Im Jahr danach war das Steuerrad wieder verschwunden, doch ich war immer gern mit von der Partie.

Vor 5 Jahren in 2010 trainierte mein Vater Helmut mit seinem Enkel Lucas für dessen Segelscheinprüfung, so wie er es 1978 schon mit mir gemacht hatte. Natürlich hat Lukas die Prüfung glänzend bestanden. So sind nun 3 Generationen an Bord des Piraten G136 „Hanseat“ komplett. Den Pirat G3164 „Waldschrat“ hat Lucas nun im letzten Jahr übernommen und ist nun selbst zum Piratensteuermann geworden.

Viele Grüße,
Carsten

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Hier 1. und 2.Generation zusammen. Helmut und sein Sohn Carsten Stille auf dem Holzpiraten G-136 auf dem Steinhuder Meer zeigen uns einen kleinen Probeschlag auf dem Wasser inklusive Spinnaker Einsatz:

Ich danke Michael Schöber für diese wunderbare Geschichte und die Vermittlung des Kontakts zur Familie Stille. Dank deines Engagements können nun die Leser von holzpirat.org diese hier lesen.

Schönen Gruß
Malte