Ole Pinelle in der dritten Generationen

#9
Mein Ziel ist es, nur das vom Boot zu erhalten was wirklich noch gut ist.

Also Ja, sehr viel frisches Holz ansetzen.
Z.B. Sind die unteren 5cm des Schwertkastens hinüber...
Von den 12 Schrauben des Kastens kamen eine ganze und zwei halbe raus, der Rest dreht lose im faulen Holz.
  Den Schwertkasten werde ich unten abschneiden und an der unteren kante dann mit einer aufgesägten und gestürzt verkleben 50mm Eichenbohle aufdoppeln.
Die streben des Schwertkastens haben sich auch an den unteren Enden aufgelöst. Da werde ich neue enden andübeln.

Auf diese Art und Weise muss alles zwischen spant 4 und spant 9 raus und dann werden viele Spanten und bodenbalken neu hergestellt. Die Außenhaut soll frisch werden. Die teilweise wirklich zerstückelten und 10 Fach geflickten Planken sollen raus. Der Rest wird nochmal anständig ausgeleistet und einzelne Risse in Planken irgendwie anständig repariert.

Von gfk halte ich nichts, da es im Gegensatz zu epoxyd keine Dampfundurchlässige Verbindung mit dem Holz eingehen kann, daher ja auch der Name Leichenhemd.
Epoxyd kann tief in die hokzfaser eindringen und verbindet sich mit den Fasern solange noch welche vorhanden sind.
Epoxyd hat aber den Nachteil, dass man dann alle Seiten des Holzes mit epoxyd streichen muss. Dann ist das Bauteil Wasser und Dampf geschützt und arbeitet nicht mehr.
Am kiel wird wohl einiges an Späne fallen. Idee ist, wie bei dem Piraten Elise, um den schwertkasten ein neues Stück einzustemmen und der Falz für die Kielplanken muss auch teilweise neu hergestellt werden. Vielleicht werde ich auch hier absägen und ansetzen.
Anschließend werde ich den Balken mit epoxyd streichen. Ich denke nicht dass der kiel in seinem Zustand weiterhin Wasser saugen oder arbeiten sollte. 
An der Unterseite kommen zwei dünne lagen glasfasermatte an den Balken.

Zu der Frage an der sich die Geister scheiden..
Um einen Piraten von innen und außen komplett mit epoxyd zu streichen benötigt man 20kg epoxyd. Damit ist das Holz bis weit unter die Oberfläche getränkt.
20kg Wasser könnte mein kiel alleine ziehen...
Daher bin ich der Meinung, dass der Unterschied im Gewicht selbst bei einer komplett harz-getränkten jolle marginal ist.

Das Boot soll mit 100 Jahren noch segelbar sein, wovon es bis heute 60 geschafft hat.

Das größte Problem ist eine nicht geeignete und nicht vorgesehene Schlingel aus Nadelholz.. Ich weiß nicht ob ich da nochmal neue decksbalken angesetzt bekomme, oder ob ich für die Schlinge eine andere Lösung brauche... Wäre verheerend für den Teil des Decks, der noch zu retten ist. Da das Deck ja wie bereits bekannt, an jeder Verbindung geschraubt und geklebt wurde.

Desweiteren bin ich für jede Anregung, jeden Tipp und jede Erfahrung dankbar.
Ich mache das ganze learning by doing, auch wenn ich gelernter holzmechaniker bin.. Bottsbau ist nicht das gleiche wie Möbel- oder Innenausbau

Mit besten Grüßen
Milan
Zitieren
#9
Mein Ziel ist es, nur das vom Boot zu erhalten was wirklich noch gut ist.

Also Ja, sehr viel frisches Holz ansetzen.
Z.B. Sind die unteren 5cm des Schwertkastens hinüber...
Von den 12 Schrauben des Kastens kamen eine ganze und zwei halbe raus, der Rest dreht lose im faulen Holz.
  Den Schwertkasten werde ich unten abschneiden und an der unteren kante dann mit einer aufgesägten und gestürzt verkleben 50mm Eichenbohle aufdoppeln.
Die streben des Schwertkastens haben sich auch an den unteren Enden aufgelöst. Da werde ich neue enden andübeln.

Auf diese Art und Weise muss alles zwischen spant 4 und spant 9 raus und dann werden viele Spanten und bodenbalken neu hergestellt. Die Außenhaut soll frisch werden. Die teilweise wirklich zerstückelten und 10 Fach geflickten Planken sollen raus. Der Rest wird nochmal anständig ausgeleistet und einzelne Risse in Planken irgendwie anständig repariert.

Von gfk halte ich nichts, da es im Gegensatz zu epoxyd keine Dampfundurchlässige Verbindung mit dem Holz eingehen kann, daher ja auch der Name Leichenhemd.
Epoxyd kann tief in die hokzfaser eindringen und verbindet sich mit den Fasern solange noch welche vorhanden sind.
Epoxyd hat aber den Nachteil, dass man dann alle Seiten des Holzes mit epoxyd streichen muss. Dann ist das Bauteil Wasser und Dampf geschützt und arbeitet nicht mehr.
Am kiel wird wohl einiges an Späne fallen. Idee ist, wie bei dem Piraten Elise, um den schwertkasten ein neues Stück einzustemmen und der Falz für die Kielplanken muss auch teilweise neu hergestellt werden. Vielleicht werde ich auch hier absägen und ansetzen.
Anschließend werde ich den Balken mit epoxyd streichen. Ich denke nicht dass der kiel in seinem Zustand weiterhin Wasser saugen oder arbeiten sollte. 
An der Unterseite kommen zwei dünne lagen glasfasermatte an den Balken.

Zu der Frage an der sich die Geister scheiden..
Um einen Piraten von innen und außen komplett mit epoxyd zu streichen benötigt man 20kg epoxyd. Damit ist das Holz bis weit unter die Oberfläche getränkt.
20kg Wasser könnte mein kiel alleine ziehen...
Daher bin ich der Meinung, dass der Unterschied im Gewicht selbst bei einer komplett harz-getränkten jolle marginal ist.

Das Boot soll mit 100 Jahren noch segelbar sein, wovon es bis heute 60 geschafft hat.

Das größte Problem ist eine nicht geeignete und nicht vorgesehene Schlingel aus Nadelholz.. Ich weiß nicht ob ich da nochmal neue decksbalken angesetzt bekomme, oder ob ich für die Schlinge eine andere Lösung brauche... Wäre verheerend für den Teil des Decks, der noch zu retten ist. Da das Deck ja wie bereits bekannt, an jeder Verbindung geschraubt und geklebt wurde.

Desweiteren bin ich für jede Anregung, jeden Tipp und jede Erfahrung dankbar.
Ich mache das ganze learning by doing, auch wenn ich gelernter holzmechaniker bin.. Bottsbau ist nicht das gleiche wie Möbel- oder Innenausbau

Mit besten Grüßen
Milan
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Ole Pinelle in der dritten Generationen - von Ole_Pinelle - 11.08.2020, 17:34

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 5 Gast/Gäste